Stress entsteht immer dann, wenn es zu einem Ungleichgewicht zwischen äußeren Anforderungen und den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, diese zu bewältigten, kommt. Stress zu erleben, stellt noch keine Gefahr für den Körper dar. Wichtig ist, dass nach einer Phase der Anspannung und Aktivierung wieder eine Phase der Erholung folgt. Ist eine Person zu entspannt und zu wenig aktiviert, so verringert sich die Leistungsfähigkeit genauso wie in einem Zustand mit hoher Stressbelastung. Es geht also um die richtige Balance zwischen Anspannung und Entspannung, Aktivierung und Erholung.
Bei der Betrachtung von Stress lassen sich drei Faktoren unterscheiden: die Stressoren, die persönlichen Stressverstärker und die Stressreaktion.
- Die Stressoren sind die äußeren Anforderungen und Situationen wie Lärm, Hitze, zu viel Arbeit, soziale Konflikte oder Zeitdruck.
- Die Stressverstärker sind die persönlichen Einstellungen und Bewertungen. Dazu gehören beispielsweise Ungeduld, Perfektionismus oder das Bestreben, von andern gemocht zu werden.
- Die Stressreaktion ist die Antwort auf das Wechselspiel zwischen Stressoren und Stressverstärkern. Sie zeigt sich körperlich und im Denken, Fühlen und Handeln. Zum Beispiel beschleunigt sich der Herzschlag, der Blutdruck steigt, innere Unruhe entsteht, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, Fehler werden gemacht.
Jeder der drei Faktoren bietet Ansatzpunkte zur Stressbewältigung.
- Instrumentelle Strategien setzen an den Stressoren an. Das Ziel besteht hier darin, den Stress erst gar nicht entstehen zu lassen. Ein gutes Zeitmanagement, das Setzen von Prioritäten sowie Problemlösung sind Beispiele hierfür.
- An den persönlichen Stressverstärkern setzen mentale Strategien an. Hier geht es darum, sich der eigenen stresserzeugenden und stressverschärfenden Einstellungen und Bewertungen zunächst bewusst zu werden. In einem nächsten Schritt können sie durch hilfreiche Gedanken und förderliche Einstellungen ersetzt werden. Das Annehmen der Realität sowie der Blick auf das Positive gehören ebenfalls zu den mentalen Strategien gegen Stress.
- Als dritter Ansatzpunkt wirken regenerative Strategien auf die Stressreaktion. Sie sollen die körperliche Anspannung lösen, Unruhe und Nervosität dämpfen und die eigene Widerstandskraft gegenüber zukünftigen Belastungen erhöhen. Einen Ausgleich zu Arbeit schaffen, das Erleben von Genuss sowie das Erlernen von Entspannungstechniken sind Bespiele für regenerative Strategien.